Das handschriftliche Schreiben fällt deutschen Schülern immer schwerer, so das Ergebnis einer Umfrage des Schreibmotorik-Institut in Heroldsberg.
Demnach haben 43% aller Schüler Probleme, eine flüssige und leserliche Handschrift zu entwickeln, wobei Jungen mit 51% deutlich schlechter abschneiden. Wenn es darum geht, beschwerdefrei über einen längeren Zeitraum (>30 Minuten) zu schreiben, so schaffen dies nur 38% aller Schüler, d.h., fast zwei Drittel aller Schüler können keine längere schriftliche Prüfung absolvieren, ohne unter Schwierigkeiten wie Schreibkrämpfen, Verspannungen, Ermüdung der Hand, zunehmende Unleserlichkeit des Schriftbildes etc. zu leiden.
Dies ist umso erschreckender, als ein signifikanter Zusammenhang besteht zwischen Lernleistung und Güte der Handschrift, d.h., wer über eine gut ausgeprägte Handschrift verfügt, prägt sich Geschriebenes besser und konzentrierter ein und zeigt deshalb bessere schulische Leistungen.
Die Ursachen liegen laut der Untersuchung bei zunehmend schlecht ausgeprägten motorischen Fähigkeiten der Schüler, hinzu kommen zu wenig Übung im häuslichen aber auch im schulischen Bereich, die fortschreitende Digitalisierung der Kommunikation, wenig Interesse der Schüler an handschriftlichem Schreiben und ein überdimensionierter Medienkonsum.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus forderte laut einem Bericht der FAZ, Abstand zu nehmen, von einer "angestrengten Erleichterungspädagogik", Computer und Tablets insbesondere aus den Grundschulen zu entfernen sowie ein umfassendes sprachliches Bildungskonzept zu entwickeln, das die Schreibförderung mit einschließt.
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